tätowieren

Die faszinierende Welt von Mick Schraner                                                               

Am 27. April fand sich ein grosses Publikum im Dorf 5 ein, um dem weltbekannten Tätowierer Mick Schraner zuzuhören.

Geboren 1965 in Zürich, besuchte er nach seiner Schulzeit den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule in Zürich, er wollte zuerst wissenschaftlicher Zeichner werden, arbeitete dann jedoch als Theatermaler. Über die Rockmusik kam er mit dem Tätowieren in Berührung und reiste nach England, um dort diese Kunstform kennenzulernen, die vor allem bei den Matrosen aus aller Welt sehr beliebt war. Es zog ihn weiter nach San Francisco, das in den 70er Jahren das Mekka der Tätowierer war und wo er miterlebte, wie sich aus einer Untergrundbewegung eine neue Ästhetik unter den Tatoo-Künstlern etablierte. Er kehrte in die Schweiz zurück und machte das Tätowieren zu seinem Beruf.

Auf einer Reise nach Japan liess er sich von seinem Idol Hiroshi III tätowieren. Der japanische Stil mit seiner faszinierenden Welt von Drachen, Vögeln, Reptilien etc. und seinen Ganzkörper-Tatoos begeisterten ihn und sind zu seinem Markenzeichen geworden. Seit einigen Jahren wohnt er in Rehetobel, wo er seine Kunden, manchmal bis zu acht oder zehn Sitzungen, aus aller Welt empfängt.

Die ausgewählten Motive werden auf Papier skizziert, mit einer Abdruckmethode auf den Körper übertragen und in mehreren Sitzungen – da die Haut zur Erholung immer wieder Ruhepausen benötigt – werden die vielfältigen Farben als Linien oder Flächen unter die Haut gestochen.

In seiner Arbeit leiten ihn einige Vorgaben: Mick Schraner empfiehlt Motive auszuwählen, die im Kunden positive Gefühle hervorrufen. Jüngere Menschen sollten nicht Kopf, Hals und Hände tätowieren, da es sich in ihrem Beruf negativ auswirken könnte. Auch schickt er Kunden zu anderen Tätowierern, wenn es die Motivwahl erfordert.

Die Gründe für eine Tätowierung sind unterschiedlich: als Identifikation, Ritual oder als Dekoration

… und, es schmerzt immer, sich ein Tatoo stechen zu lassen!

Als sich das Publikum auf den Heimweg machte, zeigte uns ein ehemaliger Kunde von  Mick seine Tatoos an Rücken und Beinen. Es sind herrliche Kunstwerke, welche die begleitenden Bilder des Vortrages bei weitem übertreffen!

Renata Fischer